Karin Standler Landschaftsarchitektur

Mein Garten, meine Welt – meine Welt bringt Atmosphäre in die Freiräume des Wohnprojektes durch einen vielfältigen Baumhain, Kletterpflanzen und großzügigen Blumenfelder. Das Freiraumprojekt versteht sich als Netz, das sich über den Bauplatz spannt und Anbindungen zum Umfeld schafft. Rückzugs- und Aufenthaltsorte mit identitätsstiftenden Gestaltungsmitteln wie die Möblierung mit der eigens entworfenen „Berresbank“ als Treffpunkt und Rastplatz werden integriert. Große Bäume als Schattenspender und Dachbegrünungen (rooftop farming) sorgen für nächtliche Abkühlung. Eine modellierte Gestaltung zoniert Innenhofe, „Passagen“, Spielspangen und geben den Bewegungsfluss abseits der Gebäudekanten vor. Vielfältige Blühstreifen ziehen Schmetterlinge und Bienen an. Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen werden berücksichtigt. Für einen hohen Durchgrünungsgrad werden zwischen Gebäude und funktionale Freiräume puffernde Blühstreifen mit standortgerechten Blumen, Gräsern und Kleingehölzen, große Bäume gepflanzt. Die mittlere Zone der Parktasche ist ein nutzungsoffener Begegnungsraum. Die Grüne Welle als Idee der Parktasche sorgt mit einer standortgerechten Bepflanzung für eine kleinklimatische Verbesserung.
Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die BewohnerInnen der ca. 100 Wohnungen in die gärtnerische Pflege miteingebunden sind. Bei einem von uns veranstalteten Workshop lernten sie Unkräuter zu unterscheiden und die nötigen Pflegemaßnahmen selbständig zuführen. Die üppige Bepflanzung in den tiefen „Vorgärten“ gibt der gesamten Anlage ein blühendes Kleid, macht sie daher zu einem unverwechselbaren Freiraum im geförderten Sozialen Wohnbau
Die Jury beurteilte positiv wie die Architektur und Freiraumplanung ineinander spielen, die differenzierte Herangehensweise und die naturnahe Gestaltung.