Photo © Lukas Roth
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Telekom-Brücke

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Lieu
Friedrich-Ebert-Allee 140, 53113 Bonn, Allemagne
Année
2010
Client
Deutsche Telekom AG
Équipe
Stephan Thiele, Florian Amannt
Architekten
Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart

Die filigrane Fußgängerbrücke hat eine Gesamtlänge von 74 m und überquert die Hauptverkehrsstraße in 7 m Höhe. Mit einem großzügigen Radius ständert sich der flache Brückensteg auf fünf schlanke Stahlrohrstützen über den Verkehrswegen auf. Neben den beiden untergehängten Stahltreppen markieren stirnseitig zwei Aufzugstürme das Brückenband.

Auf den Treppen und dem Brückensteg sind lineare LED-Leuchten in alle Handläufe integriert, die mit ihrem engen Ausstrahlwinkel und ihrer gezielten Ausrichtung den Gehweg bzw. die Treppenstufen gleichmäßig in einer neutralweißen Lichtfarbe ausleuchten. Die Leuchten sind am Tag nicht sichtbar und vermeiden in der Nacht eine störende Blendung der Autofahrer.
Für die Fußgänger wird durch diese gerichtete druckvolle Beleuchtung des hellen Gehwegbelages der Fußweg über die Brücke ab der Dämmerung visuell stark von der relativ geringen Umgebungshelligkeit des städtischen Umfelds abgelöst. Während des Begehens der Brücke erzeugt der helle Gehweg so einen schwebenden Eindruck des Brückenbandes und lässt so die Brücke als die architektonische Verbindung zwischen den Gebäudekomplexen erlebbar werden.

Zu beiden Längsseiten des Brückensteges werden Medienbänder installiert, die aus fugenlos zusammengesetzten Modulen von außenraumtauglichen Videodisplays mit SMD Technologie bestehen, die speziell für die projektspezifischen Anforderungen neu konstruiert wurden. Aufgrund der sehr hohen Leuchtdichte (über 7.000 cd/m²) der Videodisplays werden die bereits am Tag sichtbaren Medieninhalte mit zunehmender Dunkelheit auf 30% ihrer maximalen Helligkeit herunter gedimmt. Im Planungsprozess wurde die bauliche Konstruktion des Brückensteges soweit optimiert, dass die LED-Module mit den zugehörigen Ansteuerungsgeräten, Netzteilen und Verkabelungen bündig in die Außenseiten des Brückenbandes integriert werden konnten und so im ausgeschalteten Zustand nicht als inhaltsleere Medienfläche, sondern als integrativer Bestandteil des Brückenbauwerks wirkt. Alle Videodisplays und die Systemkomponenten lassen sich wartungsfreundlich über den Brückenweg von oben austauschen. Gezeigt werden künstlerische Inhalte, die sich mit dem Ort und dem Unternehmen sowie mit freien Themen auseinandersetzen.

Die am Tag als lichte Solitäre in Erscheinung tretenden ca. 11 m hohen Türme markieren auch in der Dunkelheit ihre Positionen nahe der Haupteingänge der beiden Verwaltungsbereiche im städtebaulichem Gefüge. Dazu wurden an den oberen und unteren Turmkanten flexibel ausrichtbare LED-Profilleuchten hinter die opalen Glasfassade montiert, die mit ihrem neutralweißen Streiflicht die Glasfronten hinterleuchten. Über Reflexionen des ausgesandten Lichtes an den konstruktiven Elementen im Inneren der Türme wird das Raumvolumen der gläsernen Architekturkörper spürbar.

Für die in dunklen Morgen- oder Abendstunden vorbeieilenden Passanten wurde in die Türme eine zweite interaktive Beleuchtungskomponente aus LED-Profilleuchten installiert, die mit amber-farbenen LEDs bestückt sind. Mittels unterhalb der Turmfassaden versteckten Doppelpulslaser-Sensoren werden die Positionen und Bewegungsrichtungen von Personen detektiert und über eine Steuerungssoftware einzelne LED-Leuchten an- und ausgeschaltet. Die Anwesenheit und die Bewegungen der Passanten lösen je nach Entfernung von den Türmen ein unterschiedliches intensives Aufleuchten der vertikalen Glasflächen aus, die den Passanten am nächsten sind.
Diese unmittelbare Reaktion der interaktiven Lichtinstallation erschließt sich den Fußgängern intuitiv, durch Anhalten oder Änderung der Bewegungsrichtung kann der Passant die weithin sichtbare Lichtwirkung der Türme spielerisch steuern. Dieses Erlebnis eines körperhaften „Licht-Schattens“ steigert sich zu einem gemeinsamen Erlebnis, wenn sich mehrere Personen in der Nähe der Türme aufhalten und sich der Wirkung ihrer Person in Bezug zur Gruppe visuell bewusst werden.

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