Evangelisches Geriatriezentrum Berlin Wahlleistungszimmer

Krankenhaus und Patientenzimmer stehen nicht sehr oft für Gemütlichkeit. Gerade im Wahlleistungsbereich gibt es genaue Vorstellung darüber, wie das moderne Patientenzimmer aussehen sollte. Das führt oft dazu, dass sich Innenarchitekten dazu entschließen, nicht auf Produkte zurückzugreifen, die es bereits seitens Medizinprodukte-Hersteller von der Stange gibt. Aber genau hier liegt die Gefahr. Bei der Planung sollte beachtet werden, dass es sich letzten Endes um ein Medizinprodukt handeln sollte, dass nach sehr strengen Richtlinien geprüft worden ist. Im Falle des neuen Musterzimmers des Evangelischen Geriatrie-Zentrums Berlin war es die erste Idee, eine Schreinerlösung als Vorwandsystem zu entwickeln. Was aber zu sehr aufwendigen, vorgeschrieben Tests und auch zu Problemen geführt hätte. In einigen Gesprächen konnte die Firma Schyns Medizintechnik den Kunden überzeugen, nicht alles neu zu entwickeln, sondern einen Mix aus individueller Lösung und Standardprodukten einzusetzen. Der Raum hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Genesung des Patienten. Die Produkte schaffen Räume der Ruhe. Ebenso verschmelzen sie mit der Architektur zu einer Einheit, einem integrativen Raumkonzept, welches das Krankenzimmer visuell beruhigt – bei maximaler Funktionalität und Ergonomie für Patienten sowie das Personal.
Ein weiteres Augenmerk wurde auf das Licht gelegt. Hier kam das neue Human Centric Lighting System von Schyns zum Einsatz. Das Licht definiert den Raum, macht ihn erlebbar. Raum und Licht sind untrennbar verbunden. Dabei wirkt Licht nicht nur visuell, sondern auch emotional und biologisch: Human Centric Lighting (HCL) unterstützt die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Menschen. Im Laufe eines Tages verändern sich Intensität und Spektrum (und somit auch die Farbtemperatur) des natürlichen Lichts kontinuierlich. Vitalisiert das Mittagslicht mit seinem belebenden Blauton, so beruhigt das Abendlicht durch eine angenehm warme rötliche Färbung. Für den Menschen, sein Wohlbefinden und alle damit verbundenen biologischen Prozesse ist das natürliche Tageslicht die maßgebende Referenz.
Licht wirkt visuell, emotional und biologisch. Wird HCL eingesetzt, verbessert sich in vielen Punkten die Lichtqualität im Raum. Gerade in punkto Helligkeit wurden keine Abstriche gemacht. Besonders stark reagieren die melanopsinhaltigen Fotorezeptoren im menschlichen Auge auf blaues Licht. Dies wird jedoch durch die natürliche Trübung des Auges im Alter minimiert. Daher gibt es nur zwei Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken: heller zu werden und kältere Lichtfarben anzufahren. All dies wird im HCL System von Schyns perfekt vereint. Auch die Pflegekräfte profitieren von dem neuen System, da es eine spezielle Untersuchungsbeleuchtung mit einem COI (Cyanosis Observation Index) von 1,7 und einem CRI von 97 aufweist. Diese erleichtern die Sehaufgabe am Patienten. Klassische HCL-Systeme basieren auf einer 2 LED-Chip Technologie mit 2.500 K und 6.500 K Lichtfarbe. Um hier eine unerwünschte melanopische Wirkung in den Abendstunden zu vermeiden, müsste bei einem solchen System die Beleuchtungsstärke reduziert werden. Dies wäre jedoch in Bezug auf Sturzpräventionen kontraproduktiv. Hier spielt das Schyns 3-Kanal HCL System seine Trümpfe aus. Es kann deckt einen Temperaturbereich von 1.800 K bis 16.000 K ab, wobei auch jeder Farbkanal (rot, grün und blau) einzeln angesteuert werden und zusätzlich auch die Beleuchtungsstärke aufrechterhalten werden kann. Somit ist es folglich auch möglich, keine unerwünschte melanopische Wirkung zu erzielen das heißt der Blauanteil kann reduziert bzw. isoliert werden. Dies ist besonders für die Melatonin-Produktion vor dem Zubettgehen wichtig.
Auch in Sachen Energieeffizienz bzw. Nachhaltigkeit wurde bei dem Konzept geachtet durch das breite Lichtfarbspektrum muss man deutlich weniger Energie aufbringen um eine gute melanopische Wirksamkeit zu erzielen. Das spart Ressourcen bzw. Energie was gerade in Pflegeinrichtung zu den teuren laufenden Kosten zählt.
Um das Licht schön an der Decke zu verteilen, hat man sich dazu entschieden, das Licht auch im extra entwickelten TV Board zu integrieren. Der Patient hat zudem die Möglichkeit, über den Schwesternruf eine spezielle Fernsehbeleuchtung einzuschalten. Ein weiterer Benefit ist die spezielle Nachtbeleuchtung, die den Patienten nicht stört.