Visualisierung © Coenen Sättele Architecten
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Zeichnung © Coenen Sättele Architecten
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Düsseldorf Medienhafen

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Landschaftsarchitekten
burobol

Wettbewerb Düsseldorf Halbinsel Kesselstraße
Der Hafen war ursprünglich Schwemmland und später Ackerland am Rhein, bevor das Gebiet der Hafennutzung zugeführt wurde. Mit der Entwicklung des Medienhafens Anfang der 90iger Jahre wurde die industrielle Hafennutzung im Laufe der Jahre stets weiter nach Westen verschoben und hat Platz gemacht für Dienstleistungsnutzungen, sowie Freizeitangebote, Hotels und Gastronomie. Die Fortentwicklung des Medienhafen auf der Halbinsel Kesselstraße bietet die Chance, der Stadt und ihren Bewohnern ein Stück Landschaft zurückzugeben

Konzept für einen resilienten Stadtteil
Der Halbinsel Kesselstraße in ihrer Lage zwischen dem Medienhafen und dem Industriehafen kommt sowohl in stadträumlicher, wie funktionaler Hinsicht eine besondere Funktion zu. Sie liegt hinsichtlich der Nutzung auf absehbare Zeit auf einer Grenze, andererseits soll sie verbinden und weitere Entwicklungen in der Zukunft ermöglichen.
Das städtebauliche Konzept für die Halbinsel Kesselstraße muss konzipiert sein mit dem Blick auf eine, sich schnell wandelnde Zukunft und die grüne, kompakte und durchmischte Stadt von Morgen. Ein Konzept, das anpassungsfähig ist und attraktive Lebensräume schafft für vielfältige Nutzungen, sowohl tagsüber, wie abends und zu jeder Jahreszeit. Um dies zu erreichen bedarf es einer Strategie, die nicht wie im klassischen Städtebau in erster Linie ausgeht von der Anordnung von Bauvolumen, aber die eine resiliente, adaptive Basis schafft, für die Entwicklungen des Gebiets und die Vernetzung im Kontext. Zugleich muss diese Basis ein dauerhafter Imageträger werden für die Halbinsel, mit dem sich die Menschen und Unternehmen gleichermaßen identifizieren.
Eine Parklandschaft kann dies leisten. Eine Parklandschaft als Standort für neue Unternehmen, für Menschen die im erweiterten Medienhafen arbeiten, dort als Tourist ankommen oder verbleiben, sowie für Anwohner und Wassersportler. Ein Park als attraktiver Lebensraum in dem Menschen ihrer Arbeit nachgehen, Freunde und Kollegen treffen, Sport treiben, Konzerte und Ausstellungen genießen oder die Mittagspause am Wasser verbringen.
Die Halbinsel Kesselstraße wird in diese, Konzept entwickelt als Holzhafenpark.

Mobilität
Um diesen Landschaftspark zu ermöglichen, ist ein innovatives, anpassungsfähiges Mobilitätskonzept notwendig, das den Individualverkehr in absehbarer Zukunft deutlich reduziert. Anderseits ist Mobilität für jeden einzelnen, aber auch das soziale Gesamtgefüge wichtig; was bedeutet, die übergeordnete Mobilitätsstrategie einer Stadt muss gut vernetzt sein, sehr attraktiv und vielseitig, sodass Umdenken leichtfällt und ein Mehrwert erkennbar wird. An dieses übergeordnete System knüpft das Mobilitätskonzept für den Holzhafenpark an Die hohe Qualität des Holzhafenpark mit einem engmaschigen Fußgänger und Radfahrerwegenetz auf mehreren Ebenen das allseitig verwoben ist mit bestehende Wegenetz leistet hierzu einen Beitrag. Ansprechend gestaltete Auto- und Fahrrad Sharingpoints sind leicht zu finden, und zentral unter dem gewellten Parkdach angeordnet. Die Uferstraße entlang des Hafenbecken B wird eine attraktive Promenade für die Haupterschließung des motorisierten Individualverkehrs, Taxis und Zulieferer. Autofahrer finden entlang der grünen Promenade die Zufahrten zur Mobilitätsebene für Miet- und Sharing Cars, sowie zu der zusammenhängenden Tiefgarage die sich in Nord- Südrichtung erstreckt. Sie verlassen diese Ebenen über die Ausfahrten an der südlichen Kesselstraße. Der nördliche Abschnitt der Kesselstraße bis zur Spitze der Hafeninsel hat mehr den Charakter einer Fußgängerzone, die im Fall einer Hochwasserüberschwemmung die Funktion der Promenade übernehmen kann. Normalerweise wird diese Zone zwischen dem Strandpark und der Parkwelle geprägt durch Fußgängern und Radfahrern. In Notfällen ist die Zufahrt für Hilfsdiensten genauso möglich, wie in festgesetzten Zeitfenstern für den Lieferverkehr oder dem Transport von Ruderboten. Die Verbindung mit der Franziusstraße hat die gleiche Funktion und Charakter. Auf diese Weise können Flächen für den Individualverkehr zu Gunsten von Grünflächen begrenzt werden. Wegebeziehungen aus dem Medienhafen und entlang des östlichen Hafenbecken A werden aufgenommen, fortgeführt und in der großzügigen Treppenanlage am Kopf des Hafenbeckens zusammengeführt. An der Schnittstelle zwischen Medienhafen und Holzhafenpark, in Verlängerung der Franziusstraße entsteht ein urbaner, öffentlicher Raum, wo eine neuen Pergola als Filter zum Stadtstrand fungiert. Hier findet man den Eis- oder Currywurstverkäufer ebenso wie die Espressobar und den Obsthändler.

Freiraumplanung Holzhafenpark
Der Holzhafenpark wird geprägt durch vier Elemente, die alle beitragen zur Lebensqualität in dem neuen Gebiet und die Anreize schaffen, sich zu erholen, sich zu treffen, sich zu bewegen und motiviert seiner Arbeit nachzugehen:
• den Stadtstrand
• den Strand- und Sportpark
• die verbindende Parkwelle
• die baumbestandene Promenade entlang des Hafenbecken B

Der Stadtstrand
Im Hochsommer genießen in den Morgenstunden Frühaufsteher die Ruhe dieses Ortes, bevor in der Mittagspause oder gegen Abend Bewohner der Stadt und Personen, die im Hafen arbeiten sich auf der langgezogenen Treppe treffen oder von den Holzstegen aus in den Schwimmbereich des Hafenbeckens springen. In den kühleren Jahreszeiten lädt die Treppe noch stets zum Verweilen ein und verbindet zugleich die unterschiedlichen Routen durch den Hafen.

Der Strandpark
Er vernetzt den Kontext, den Stadtstrand mit der Parkwelle, ebenso wie die Nordspitze der Halbinsel und dem Innenhof des neuen Bürogebäudes. Spaziergänger genießen unter dem alten Baumbestand hindurch den Blick auf das Treiben im Hafen, Sport und Fitnessbegeisterte finden Platz für Training unter freiem Himmel und andere erholen sich von einer anstrengenden Besprechung mit dem Blick auf das Wasser oder direkt unten auf einem der Holzstege.

Die Parkwelle
Wie ein schwebendes Blätterdach vernetzt die Parkwelle sowohl in horizontaler, wie vertikaler Richtung alle Wege, Funktionen und Nutzungen, sowie öffentliche und halböffentliche Räume. Mit einer einladende Treppenanlage im Norden, die für Freiluftaktivitäten genutzt werden kann verbindet die Parkwelle den Norden der Halbinsel mit dem Süden des Hafenbecken B und ermöglicht dort die Fortführung des Parks in der Zukunft. Bauvolumen werden durch die Parkwelle gestanzt. Große Öffnungen im Dach der Welle markieren die Wegeverbindungen in Ost- Westrichtung und lassen das Tageslicht bis in die Mobilitätsebene eindringen, wo man an zentralen Punkten Shared Services und E-Ladestationen findet. Außerdem findet man entlang dieser Licht durchfluteten Passagen die Eingängen zu den unterschiedlichen Nutzungen. Leichte, transparente Fassaden umschließen in geschwungener Kontur die Räume unter der Welle. Es entsteht ein hochattraktiver, dynamischer Ort, der einlädt sich zu treffen, auszutauschen, zusammen zu arbeiten und zu verbleiben. Die Parkwelle ist das neue Aushängeschild des Holzhafenpark, der lebendige Motor, der verbindet und vernetzt in räumlicher, funktionaler und sozialer Hinsicht tagsüber und in den Abendstunden. Man arbeitet hier in modernen, offenen Büro und Co-Workingspaces, trifft sich Mittags in Bistros und Cafés, sowie Abends in Restaurants. Geht man in der Mittagspause nicht in den Park oder joggt man nicht eine Runde auf dem Dach der Parkwelle, besucht man vielleicht ein Wellness- oder Fitness Studio. Aber auch Musik- und Ausstellungsliebhaber finden hier attraktive Angebote. Das Leistungszentrum für Ruder- und Kanuvereine bekommt an der nördlichen Spitze der Welle eine neue Unterkunft an einem prominenten Ort in unmittelbarer Nähe seines Anlegestegs.
Das aus Brettschichtholz gefertigte Tragwerk der Parkwelle referiert mit dem Material Holz an die frühere Funktion des Hafens und prägt die attraktive, lebendige und inspirierende Atmosphäre.

Die Promenade
Touristen auf den Flusskreuzfahrtschiffen kommen in Düsseldorf an einem einmaligen Ort an. Sie werden empfangen von einer baumbestandenen Promenade auf zwei Niveaus, die über langgezogene Rampen und großzügige Treppen miteinander verbunden sind. Die transparenten Fassaden der Parkwelle, sowie die Atrien und begrünten Fassaden der darüber schwebenden Bauvolumen prägen das urbane, weltoffene Bild. Der Spaziergänger entlang der Promenade kann sich auf getreppten Sitzstufen zwischen den Anlegestegen ausruhen und dem Treiben im Hafen zuschauen.

Gebäudetypologien:
Die drei Hochhäuser entlang der Bahntrasse prägen im Süden die Skyline des Holzhafenpark und fügen sich in die städtebauliche Konfiguration und das Gesamtbild der Türme im Medienhafen. Die Nordspitze der Hafeninsel markiert ein freistehendes Landmark Hochhaus. Einerseits markiert das Hochhaus den Ort, andererseits fügt es sich durch seine Position und gemäßigte Höhe in das Gesamtbild und wahrt in der Skyline den Stellenwert des Turms der ehemalige Plange Mühle. Die Kontur der Bauvolumen unter und über der Parkwelle ist so gestaltet, dass beidseitig davon hochwertige öffentliche Räume entstehen, vielschichtige Sichtbeziehungen entstehen und der Parkcharakter in Ost-Westrichtung durchfließen kann. Für die Umsetzung des städtebaulichen Konzept sind mehrere Phasierungs-Szenarien denkbar, sowohl für die Bauvolumen, wie die Parkwelle, die an den Schnittstellen so ausgebildet werden kann, dass in jeder Phase alle Ebenen miteinander verbunden werden.
Der neue Holzhafenpark prägt den Standort und verleiht ihm eine eigene, hochwertige Identität. Er verbindet in Nord-Südrichtung vom Pier-One zur Holzstraße und in Ost- Westrichtung von der Franziusstraße bis zum Hafenbecken B und darüber hinaus. Im Holzhafenpark herrscht Aufbruchsstimmung und eine inspirierende Lebendigkeit. Es ist für etablierte Unternehmen, wie Start-ups, für Besucher wie Bewohner gleichermaßen der neue anziehungskräftige Hotspot im Medienhafen.
Wie und mit welchen Maßnahmen das adaptive Konzept umgewandelt werden könnte, zeigen die grafischen Schemas zu den verschiedenen Themen wie Mobilität, Freiraumplanung, Ökosystem und Wassermanagement.

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