© Bruno Helbling, Zürich
Situation
Erdgeschoss
Schnitt
Südwestfassade

Neubau Haus Stigler

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Anno
2013

«Rieden liegt erhöht über dem st. gallischen Linthgebiet auf einer Sonnenterrasse an schönster Wohnlage und inmitten eines intakten Naherholungsgebietes.» Die Nähe zu Zürich sowie die naturnahe Landschaft, mitsamt einer überwältigenden Aussicht auf den Obersee und die angrenzende Berglandschaft, machen Rieden zum perfekten Lebensmittelpunkt unserer Bauherrschaft.

Das zu bebauende Grundstück an der Schauenbergstrasse ist durch eine durchgängige Hanglange charakterisiert, die vollends in den Entwurf des Einfamilienhauses eingeflossen ist und massgeblich die Raumdisposition prägte. So öffnet sich der abgeschrägte längliche Baukörper an den drei dem Hang abgeneigten Seiten seiner Umgebung. Überdeckter Autounterstand, Sitzplatz mit Zugang zum Garten sowie eine Terrasse lassen vielfältige Interaktionen zwischen Innen und Aussen zu und ermöglichen einen uneingeschränkten Blick in die Glarner und Schwyzer Berglandschaft.

Die selbstbewusste, charakteristische Form des Gebäudes ergibt sich aus den geografischen Bedingungen, sowie dem Wunsch der Bauherren nach einem Haus mit Schwimmbecken in moderner Architektursprache. Die Form des Gebäudevolumens ist über das auskragende Dachgeschoss, welches zur teilweisen Überdachung des Sitzplatzes und der Terrasse dient und dem abgewinkelten Wohnraum mit anschliessendem Pool sowie der sich öffnenden Glasfront zum Garten beschrieben. Die schlichte, elegante Material- und Farbwahl verleiht dem Bau einen ausgewogenen Ausdruck.

Der Zugang zum Haus erfolgt über den gedeckten Autounterstand, begleitet von drei kreisrunden Oberlichtern, die zum einen für eine natürliche Belichtung des Untergeschosses tagsüber, sowie zum anderen durch unsichtbar eingelegte LEDs zur Belichtung der Terrasse und des Eingangsbereichs bei Dunkelheit sorgen. Bereits hier eröffnet sich den Bewohnern die Liebe zum Detail und zu einer zweckmässigen Funktionalität mit hohem gestalterischen Anspruch. Eine längs gestaffelte Aluminiumtür ist sowohl Eingang als auch Anziehungspunkt beim Einschreiten in das dreigeschossige Wohnhaus und verleiht diesem durch die prägnante Reliefstruktur eine einprägsame Identität. Das Entree als Empfangs- und Begrüssungsraum überrascht durch seine Schlichtheit, welche von den wiederkehrenden Schrägen, Knicken und Abwinkelungen der Fassade im Treppenbereich abgelöst wird. Die Treppe ist ein massgebendes Gestaltungselement des Hauses und genauso wandelbar ausgeführt wie das gesamte Gebäudevolumen. Jeder Standpunkt birgt neue Raumeindrücke und verleiht dem Gebäude nicht nur Aussen, sondern auch im Inneren Spannung und Ruhe zugleich. Im Treppenraum wird dies zusätzlich durch eine gezielte Lichtführung betont. Sowohl ein Oberlicht und ein längs angeordneter Lichtschlitz, zur Leitung des natürlichen Lichts bis in den Eingangsbereich der Treppe, als auch ein künstlicher Lichtbalken an der Rückwand des Zwischenpodest sorgen für eine besondere Rauminszenierung.Die Räume sind nach dem Grad der Privatheit innerhalb des Hauses angeordnet. Während sich im vorderen Teil des Untergeschosses sowie im Erdgeschoss der öffentliche und gemeinschaftliche Bereich befindet, sind die privaten Räume im Dachgeschoss angesiedelt. Die so entstandene Raumdisposition ermöglicht die Öffnung des gemeinschaftlichen Raums nach Aussen über einen Zugang zum Garten und Pool sowie über einen weiteren Zugang zur Terrasse. Der grosse stützenfreie Gemeinschafts- und Wohnraum lädt ein zum Verweilen, Feiern und Erholen und bietet einen uneingeschränkten Blick in die Landschaft. Die Rückzugsorte befinden sich im Dachgeschoss um genügend Privatsphäre und Ruhe zu generieren. Die Zimmer bieten eine grosszügige Raumhöhe über die Ablesbarkeit der verschiedenen Dachneigungen und machen so den oberen Abschluss des Hauses im Innenraum spürbar.

Text: Juliane Reuther, Schnieper Architekten

Publikationen
2016 – Häuser Sonderausgabe «Die 100 Besten Architekten für ihr neues Zuhause»
2014 – Raum und Wohnen Nr. 3 «Bauen mit Weitsicht»
2013 – Sonntags Zeitung Nr. 35 Immobilien «Nur der Verputz ist kratzbürstig»

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