Neue Straße 44

Vor dem Abbruch war das Gebäude mit Hausnummer 44 ein Altbau aus den 60er Jahren zwischen Einkaufsmeile und Altstadt. Gelegen an einer der am meisten befahrenen Straßen Ulms, eine autobahnähnliche Straßenschneise und Relikt aus der Nachkriegszeit. Nun entsteht hier ein Geschäfts- und Wohnhaus, als erster Baustein nach dem Ulmer städtebaulichen Konzept 2020. Unser Ziel ist es, der Heterogenität des Umfelds mit unserem Entwurf eine klare und ruhige Formensprache entgegenzusetzen und gleichzeitig sehr gute Nutzungsverhältnisse für die Büros, Arztpraxen und Wohnungen zu entwickeln.

Das Bestandsgebäude weicht einem sechsgeschossigen Giebelhaus. Seine städtebauliche Funktion ist es, zwischen der großzügigen innerstädtischen Bebauung und den kleinteiligen Strukturen des historisch geprägten Fischerviertels zu vermitteln. Unser Entwurf orientiert sich an einem klassischen Ulmer Giebelhaus, interpretiert es jedoch zeitgemäß und differenziert.

Alle Dachöffnungen sind in Materialität und Farbe Bestandteile des Daches. Die Fensterformate sind so gewählt, dass sie ein ausgewogenes Verhältnis der offenen zu den geschlossenen Fassadenflächen erzeugen. Die wichtige stadtwärts gerichtete Ostfassade ist geprägt durch große, ungeteilte Fenster.

Verputzt werden die Fassaden mit grobem Besenstrich, der einen Kontrast zur feinen Umrahmung der Fensterelemente bildet. Die überhöhten wohlproportionierten Arkadensäulen geben dem Gebäude Bodenhaftung und laden die Vorbeieilenden zum Flanieren ein.