Leichtbau im urbanen System - Architektur Engineering Forschung


Leichtbau macht die Welt, damit sie dir gefällt!

Klimawandel, knapper werdende Ressourcen und der Run auf die Metropolen sind nur drei der Herausforderungen, die das Bild unserer Städte in den kommenden Jahren enorm verändern werden. Welchen Beitrag kann der Leichtbau für die Stadt der Zukunft leisten? Antworten und Impulse liefern international renommierte Referenten bei der Fachkonferenz „Leichtbau im urbanen System“ am 18. Juli in der ARENA2036 in Stuttgart. Zu den Themenschwerpunkten Architektur und Engineering gibt es spannende Vorträge zu innovativen Stadtplanungskonzepten und Logistiklösungen, adaptiven Tragwerken und Fassaden sowie zu neuen Prozessen und Materialien für das Bauen von morgen. Die Teilnahme lohnt sich doppelt, denn die Veranstaltung wird von der Architektenkammer und der Ingenieurkammer BW als Fort-/Weiterbildung anerkannt.

Selbst scheinbar banale Ressourcen wie Kies und Sand werden knapp, die Baukosten steigen immer weiter, und immer mehr Menschen drängen vom Land in die Stadt; hinzu kommen weitere Herausforderungen wie Klimawandel und Bevölkerungsexplosion, interkontinentale Migrationsbewegungen und eine Umkehr der Alterspyramide: All diese Faktoren werden das Bauwesen in den kommen Jahren und Jahrzehnten prägen. Umdenken ist gefragt, um mit weniger Material für mehr Menschen Wohnraum zu schaffen. Denn schon jetzt ist der Ressourcenverbrauch enorm, wie ein Rechenbeispiel anschaulich zeigt: „Auf jeden Einwohner der Bundesrepublik Deutschland entfallen im Schnitt 490 Tonnen Baustoff. Nimmt man dies als Maßstab, so brauchen wir für die 125 Millionen Erdenbürger, die jedes Jahr das Licht der Welt erblicken, rund 60 Milliarden Tonnen Bausubstanz. Würde man damit nun eine 30 Zentimeter dicke Betonwand entlang des Äquators bauen, so wäre diese Wand zwei Kilometer hoch“, rechnet der Stuttgarter Architektur und Ingenieur Prof. Werner Sobek vor. Doch wie muss die Stadt von morgen aussehen, um diese Herausforderungen zu bewältigen? Antworten gibt es bei der Fachkonferenz „Leichtbau im urbanen System" am 18. Juli in der ARENA2036 in Stuttgart. Die in Kooperation zwischen der Leichtbau BW GmbH und dem Sonderforschungsbereich SFB 1244 der Universität Stuttgart entwickelte Konferenz untersucht neueste Tendenzen, Konzepte und Entwicklungen im Bauwesen und in der Forschung.

Voneinander lernen

Zum Start der Konferenz gibt es eine Technik-Führung durch den Forschungscampus ARENA 2036. Der Veranstaltungsort ist dabei keine zufällige Wahl. Im vergangenen Jahr fand die Fachkonferenz im thyssenkrupp Testturm in Rottweil statt, ebenfalls ein Aushängeschild für innovativen Leichtbau. Themenschwerpunkt der Leichtbaukonferenz war damals Mobilität – 2018 stehen nun Architektur und Engineering im Fokus. „Dieses Jahr machen wir es genau andersherum und sind in einer echten Keimzelle für neue Mobilität zu Gast: der ARENA2036. Wir wollen so bewusst eine Brücke zwischen Architektur und Mobilität schlagen, denn für die Stadt der Zukunft müssen die Kästchen zwischen Architektur und Mobilität geöffnet werden, um voneinander zu lernen und miteinander zu denken“, sagt Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau BW.

Das Grußwort hält Dr. Theresia Bauer, die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Danach bildet die Session „Young & Smart – Leichtbau in der Forschung“ den Auftakt des Vortragsprogramms, bei denen junge Wissenschaftler direkt von ihren aktuellen Forschungsprojekten berichten, etwa wie sich durch adaptive Tragwerke der Materialeinsatz dramatisch reduzieren lässt. „Wir möchten auch dem Nachwuchs eine Bühne geben, um seine Ideen vorzustellen – denn um die Herausforderungen der kommenden Jahre anzugehen, brauchen wir auch das Zusammenspiel von jungen Köpfen und erfahrenen alten Hasen“, sagt Dr. Wolfgang Seeliger.

Von Roboterbooten und Material mit eigener Identität

Im Anschluss greifen in den aufeinander folgenden Sessions zu Forschung, Architektur und Engineering internationale Referenten verschiedene Themenschwerpunkten auf: Zu den hochkarätigen und international renommierten Referenten zählt neben Architekt und Ingenieur Werner Sobek unter anderem auch Umberto Fugiglando vom Senseable City Lab des MIT, der das Forschungsprojekt “Roboat” vorstellt, bei dem eine Flotte von autonom fahrenden Booten in Amsterdam entwickelt wird. Sabine Oberhuber von Turntoo Amsterdam stellt in ihrem Vortrag ein neues Modell für eine Kreislaufwirtschaft im Bauwesen vor. Die Idee dahinter: Man ist nicht mehr Eigentümer von Rohstoffen, sondern „nur“ Benutzer. Welche Materialien wo und wie verbaut sind, wird in einem zentralen Register erfasst. Abfälle können so zu Rohstoffen für neue Produkte werden. Moritz Dörstelmann von der Stuttgarter FibR GmbH zeigt wie robotische Herstellungsverfahren den Sprung von der Wissenschaft in die Praxis geschafft haben: Dank computerbasiertem Entwerfen und Robotikfertigung eröffnen sich ganz neue Konstruktions- und Gestaltungsmöglichkeiten für komplexe Faserverbundteile. Die FibR GmbH wurde dafür jüngst Anfang Juni mit dem „materialPREIS 2018“ ausgezeichnet.

Den Abschluss der Konferenz bildet am Abend ein gemütliches Barbecue, bei dem Sie die Möglichkeit haben in lockerer Runde mit den Referenten ins Gespräch zu kommen. Den Programmflyer finden Sie unter folgendem Link zum Download.

Anerkannte Fortbildung

Profitieren Sie nicht nur von den Impulsen und dem Austausch während der Fachkonferenz: Denn die Veranstaltung wird von der Architektenkammer und der Ingenieurkammer Baden-Württemberg als Fort-/Weiterbildung anerkannt.

Anmeldung

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl limitiert ist. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Die Teilnahmegebühr beträgt 140 Euro und beinhaltet neben der Konferenzteilnahme auch die Bewirtung und die Technikführung. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich online hier.



ARENA2036 in Stuttgart - Arch.: HENN (Bild: Brigida González)

Quand
18 July 2018, 11:30 to 18:30
LEICHTBAU BW GMBH
Landesagentur für Leichtbau
70174 Stuttgart, Allemagne
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