Anthonis van Dyck – Forschungen zum Bestand

Zu den bekanntesten Malern des flämischen Barock zählt Anthonis van Dyck. In den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist er mit wichtigen Werken vertreten: Frühe Historien, charakteristische Beispiele seiner Bildniskunst, aber auch Studienköpfe und Grisailleskizzen dokumentieren viele Facetten seines Schaffens, das ihn zu einer der gefragtesten Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit machte.
 
Im Rahmen dieses auf mehrere Jahre angelegten Forschungsprojekts werden 54 Gemälde im Bestand, die entweder Van Dyck selbst oder seiner Werkstatt zuzuordnen sind, in Zusammenarbeit mit dem Doerner Institut untersucht. Durch die Betrachtung der Gemälde mit dem Stereomikroskop ergeben sich wichtige Erkenntnisse über die Bildgenese und Van Dycks spezifische Malweise. Ergänzend dazu werden die digitale Infrarotreflektografie, Röntgenaufnahmen und dendrochronologische Analysen eingesetzt.
 
Bereits jetzt wird erkennbar, dass die zahlreichen, heute unter der Bildoberfläche liegenden Veränderungen auf ein intensives Ringen Van Dycks um die bestmögliche Bildlösung zurückgehen. Der komplexe Malprozess dokumentiert auch die Entwicklung seiner individuellen, von Rubens zu unterscheidenden Bildauffassung. Ebenso werden die Arbeitsabläufe in der Werkstatt deutlich – die hohe Nachfrage bedingte eine effiziente Produktion, die durchaus arbeitsteilig durch spezialisierte Werkstattmitarbeiter erfolgte.

Die Ergebnisse der Forschungen werden in einem Bestandskatalog veröffentlicht und im Rahmen einer Ausstellung zu Anthonis van Dyck vom 25. Oktober 2019 bis zum 02. Februar 2020 in der Alten Pinakothek präsentiert.

Anthonis van Dyck
Selbstbildnis, um 1620/21-1627 
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, München

When
16 April to 26 April 2018
Where
Staatsgalerie Neuburg an der Donau
Residenzstr. 2
86633 Neuburg an der Donau, Germany

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