Université de Provence à Aix-en-Provence

Natur statt Technologie

26. February 2014

Université de Provence
à Aix-en-Provence
2013

29 Avenue Schuman
Aix-en-Provence/France

Bauherr
Aix-Marseille Université

Planung
Dietmar Feichtinger Architectes
Montreuil

Projektleitung
José Luis Fuentes
Peter Mitterer

Team Planung
Ralitsa Kafova, Sabine Kopp,  Zuzana Janouskova , Katja Pargger, Stephan Schwarz,  Arne Speiser

Team Wettbewerb
José Luis Fuentes, Zuzana Janouskova, Barbara Feichtinger-Felber, Ghislain Richoux, Jutta Eckel, Lukas Brus, Ralitsa Kafova

Baustellenleitung
José Luis Fuentes, Peter Mitterer, Eric Dussol

Partnerarchitekt
Chiche & Dussol
Marseille

Landschaftsarchitekt
Marc Richier
Marseille

Statik
ARC
Paris

Haustechnik-/Elektroplanung
INEX
Paris

Kostenmanagement
AEI
Rennes

Akustikplanung
Peutz & Associés
Lyon

Technische-/Sicherheitskontrolle
Qualiconsult, Marseille; SPS Sud Est
Martiques

Brandschutz
Analyfeu
Toulon

Baustellenkoordination
Ouest Coordination
Aix-en-Provence

Grundstücksfläche
50.336 m2

Nutzfläche
T1 T2: 6.119 m2
T3: 1.918 m2

Bebaute Fläche
T1 T2: 1.546 m2
T3: 590 m2

Umbauter Raum
T1 T2: 20.582 m3
T3: 6.800 m3

Baukosten
Parking: 1,12 Mio EUR

Baukosten
T1 T2: 11,36 Mio EUR

Fotos
Barbara Feichtinger-Felber
Sergio Grazia

Raum statt Objekt, Ort statt Architektur: Mit drei kleinen Bauten wird ein Eingang zum bestehenden Campus formuliert.

Zuweilen besteht die ganze Kunst des Architekten darin, seine Wirkungen ermessen zu können. Und nicht danach zu trachten, eine Architektur zu verordnen, die sich als fehl am Platze oder in Widerspruch zu den Vorgaben des gestellten Problems erwiese, sei es auf programmatischer, sei es auf kontextueller Ebene. In manchen Fällen ist Zurückhaltung die beste Antwort und Zeichen eines echten Verständnisses der jeweiligen Situation.

Beruhigung: Die leere Mitte zwischen den Bauten als Stadtplatz und Campus-Auftakt.

Als Dietmar Feichtinger an das Projekt der Erweiterung der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Aix-en-Provence heranging, sah er sich einem Widerspruch gegenüber. Auf der einen Seite musste der Zubau lagebedingt einen Eingang des Campus markieren. Auf der anderen Seite legten weder Programm noch Kontext einen spezifischen architektonischen Ausdruck nahe. Das umfangmäßig bescheidene (8.000 m2) und in seiner Zusammensetzung (Hörsäle und Büros) banale Programm enthielt keinen der Bestandteile wie Auditorium oder große Bibliothek, die einen starken architektonischen Ausdruck gefordert hätten. Außerdem sträubte sich die trostlose Mittelmäßigkeit des Kontexts gegen eine allzu markante Architektur. Angesichts einer kargen Provinzstadt-Peripherie, eines Haufens von Häuschen mit ihren Kleingärten, banaler Werkstätten und Pizzerien, wo da und dort ein Sozialwohnbau aufragt, hätte auch nur die kleinste architektonische Gebärde unpassend, ja provokant gewirkt.

Wie eine Tapete: Zur Innenseite hin sind die Fassaden gebäudehoch mit Lamellen versehen.

Deshalb fiel Feichtingers Wahl auf Zurückhaltung, um nicht zu sagen: architektonische Neutralität. Einem Objekt zieht er einen Raum vor, einem vollen Volumen ein leeres, einer Architektur einen Ort. Indem er das Programm in mehrere kleine Bauten aufsplittert, lässt er einen Eingang in den Campus entstehen. Durch die Finesse der Positionierung der Bauten und die Subtilität des Ausdrucks der Fassaden gibt er dem Ort eine Identität. Zwei wesentliche Komponenten des Projekts, für die sich Feichtinger die charakteristischen Züge des Campus zu Eigen macht und sie zugleich neu interpretiert. Eine diskrete Art, diesen kleinen Zubau in eine von Frankreichs wichtigsten Universitätsanlagen zu integrieren.

Die Aussenfassaden der tragenden Stützen sind in Betonplatten ausgeführt.

Eines der Wesensmerkmale des Campus von Aix-en-Provence, das aus seiner beengenden Topographie (ein sehr abschüssiges Gelände) folgt, ist die Existenz kleiner Plätze direkt vor den Gebäuden. Sie alle stellen Erholungsflächen entlang den Wegen über den Campus dar. Feichtinger greift dieses urbane Muster auf: Er teilt das Programm in drei kleine Blöcke unterschiedlicher Größe und Konfiguration und erzeugt so ein virtuelles Rechteck, dessen Mitte eine leere Fläche ist. Die Position dieses von den Straßen zurückgesetzten Ensembles vermeidet die direkte Konfrontation mit dem Kontext. Den Campus betritt man, indem man diesen Raum durchquert. Die Anordnung der Bauten lässt zwei Orientierungen entstehen, zwei Straßen, welche die Studenten entweder zu den Hauptgebäuden auf den Anhöhen des Campus oder zur benachbarten Bibliothek führen. Dieser ruhige Ort, der aufgrund seiner Proportionen mit einem großen Innenhof verglichen werden kann, bildet einen beruhigten Eingang in den Campus, sowohl im Hinblick auf den äußeren Kontext als auch gegenüber den schroffen Wegverläufen, denen die Studenten folgen müssen, um die einzelnen an den Hängen abgestuften Gebäude zu erreichen. (…)
Dominique Boudet

Den vollständigen Beitrag und weitere Bilder finden Sie in architektur.aktuell

Lasttragende Aussenwände ermöglichen stützenfreie Innenräume.
Plan

Université de Provence
à Aix-en-Provence
2013

29 Avenue Schuman
Aix-en-Provence/France

Bauherr
Aix-Marseille Université

Planung
Dietmar Feichtinger Architectes
Montreuil

Projektleitung
José Luis Fuentes
Peter Mitterer

Team Planung
Ralitsa Kafova, Sabine Kopp,  Zuzana Janouskova , Katja Pargger, Stephan Schwarz,  Arne Speiser

Team Wettbewerb
José Luis Fuentes, Zuzana Janouskova, Barbara Feichtinger-Felber, Ghislain Richoux, Jutta Eckel, Lukas Brus, Ralitsa Kafova

Baustellenleitung
José Luis Fuentes, Peter Mitterer, Eric Dussol

Partnerarchitekt
Chiche & Dussol
Marseille

Landschaftsarchitekt
Marc Richier
Marseille

Statik
ARC
Paris

Haustechnik-/Elektroplanung
INEX
Paris

Kostenmanagement
AEI
Rennes

Akustikplanung
Peutz & Associés
Lyon

Technische-/Sicherheitskontrolle
Qualiconsult, Marseille; SPS Sud Est
Martiques

Brandschutz
Analyfeu
Toulon

Baustellenkoordination
Ouest Coordination
Aix-en-Provence

Grundstücksfläche
50.336 m2

Nutzfläche
T1 T2: 6.119 m2
T3: 1.918 m2

Bebaute Fläche
T1 T2: 1.546 m2
T3: 590 m2

Umbauter Raum
T1 T2: 20.582 m3
T3: 6.800 m3

Baukosten
Parking: 1,12 Mio EUR

Baukosten
T1 T2: 11,36 Mio EUR

Fotos
Barbara Feichtinger-Felber
Sergio Grazia

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