Die Veränderung der Resonanz
Foto © ralf buscher
Vor dem Auftritt
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Der Hochbunker auf St. Pauli
Foto © PFP

Der Resonanzraum im Hochbunker auf St. Pauli

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Standort
Feldstraße 66, 20359 Hamburg, Deutschland
Jahr
2014

Architekten
Entwurf/ Planung:
PFP Architekten Jarrestrasse 55 22303 Hamburg

Bauherr
ensemble resonanz hamburg

TGA-Fachplaner
ZWP Ingenieur-AG

Akustikplaner
Taubert und Ruhe GmbH

Konzept – Das selbstverwaltete klassische Kammerorchester, bestehend aus 18 Musikern und 5 Mitarbeitern, ist eine bekannte Größe in Hamburg und im speziellen auf St. Pauli. Feste Spielstätte war stets das Schulterblatt, Gastspiele wurden und werden regelmäßig in der Laeiszhalle gegeben, kleine Verwaltungs- und Organisationsräume befanden sich stets im Start-up-Quartier des alten Schlachthofs. Konzentration der Mittel und der Aussage, Einbindung der eigener Räumlichkeiten, Adressbildung und adäquate Proberäume waren die Ziele und Wegweiser der jahrelangen Suche nach einer neuen musikalischen Heimstatt.
Als sich die Möglichkeit bot, in dem Kulturbunker am Heiliggeistfeld genau diese zu finden, konnten die Ideen Wirklichkeit werden. Neben der weithin bekannten Örtlichkeit, der weiter fortbestehenden Bindung an den „Kiez“ waren es die Aspekte der ortunüblichen großen lichten Raumhöhen, des akustisch vollkommen autonomen Betonbaus und der Synergieeffekte mit anderen kreativen Nachbarn in diesem Bunker, welche die Wahl begünstigten.

Nutzungen – PFP wurde von Beginn an eingebunden, die ersten Konzeptstudien sahen einen zentralen Konzertsaal mit zuschaltbaren Stimm- und Proberäumen vor. Die Spiel- und Konzertfläche ist mit 300m2 für bis zu 175 Zuschauern und 25 Musikern ausgelegt, Planungsgrundlage ist die Versammlungsstättenverordnung. Gespielt wird in der Regel – auch dies ein Markenzeichen des ensembles – bei geöffneter Bar; der alte Zopf klassischer Konzerte wird aufgelöst, die Verbindung zu zeitgemäßem Hören - auch in Verbindung mit der individuellen Bewegung im Raum - ist fester Bestandteil des Konzertkonzepts. Seitlich sind die Stimm- und Proberäume angelagert, im rückwärtigen Bereich sind die Büro- und Serviceräume eingepasst.

Akustik – Zwei je nahezu 25qm große Drehtore können die beiden seitlichen Raum-Apsiden öffnen und einen noch großzügigeren Raum, wie auch ein größeres akustisch wirksames Raumvolumen schaffen. Diese Flügeltore sind zudem akustisch dahingehend ausgebildet, dass die spezifischen Anforderungen an die Spiel- und Probensituation optimal erfüllt werden können. Während für die Konzertvorführungen schallabsorbierende Oberflächen erforderlich sind, bedürfen die ensemble-internen Proben immer schallharte Flächen. Die beiden Drehflügel haben einerseits eine gelochte und andererseits eine glatte geschlossene Bekleidung; die jeweilige Stellung in Verbindung mit den zehn schmalen vertikalen Flügelelementen verändert die Akustik des Raums nachhaltig. Durch diese feinst abstufbare Manipulationen konnte auf feste Akustikbekleidungen der Decke verzichtet werden.

Auszeichnungen
AIT Award "Best in Interior and Architecture 2016" - 3. Preis | Kategorie „Öffentliche Bauten/Bildung“
BDA Hamburg Architektur Preis 2016 - 1. Preis Publikums Architektur Preis
BDA Hamburg Architektur Preis 2016 - ein 2. Preis

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