The School of Social Development

Bodgaun, Nepal
Photo © studio berardi miglio
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Drawing © studio berardi miglio
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Architects
studio berardi miglio
Location
Bodgaun, Nepal
Year
2022
Client
jaynepal action volunteers

Diese Bauaufgabe birgt ganz viele Besonderheiten in sich, beginnend damit, dass eine caritative Organisation uns angefragt hat, ein Projekt für einen Neubau einer Dorfbildungsstätte zu planen an einem für uns unbekannten Ort, einem kleinen und sehr armen Dorf namens Bodgaun in Nepal. Eine besondere Herausforderung waren die Tatsachen, dass wir den Ort vorab nicht besichtigen konnten, die finanziellen Mittel gering, die Planungs- und Realisierungszeit knapp
bemessen und das Verständnis fürs Bauen und die Baukultur vor Ort sehr bescheiden waren. Besonders herausfordernd gestaltete sich auch die Suche nach qualifizierten Fachkräften und die Beschaffung geeigneter Baumaterialien.
Diese vermeintlichen Einschränkungen waren der Grundstein für die Entwicklung unseres prägnanten städtebaulichen Konzepts, in dem der Schlüssel zum Gelingen dieses Projektes liegt.
Der Ort ist eher ein Unort, eingebettet in eine eindrucksvolle Landschaft mit einer grünen Ebene und Bergen in der näheren und weiteren Umgebung, aber im näheren Umfeld gibt es keine erkennbare städtebauliche Struktur oder eine nachvollziehbare Ordnung.
Insofern hat der Ort durchaus auf das Projekt eingewirkt, als dass das Projekt selbst einen Ort erschaffen musste.
Um 150 Kindern eine Ausbildungsstätte und freiwilligen BetreuerInnen ein angemessenes Zuhause bieten zu können, entstand die Konzeptidee des Dorfes im Dorf.
Davon abgeleitet sind die essenziellen Grundbausteine für unser Projekt mehrere Gebäudekörper, Zwischenräume und ein öffentlicher Platz.
In Anologie zu einem «Ringel-Reihe-Kreis» stehen die Häuser, fünf an der Anzahl,
in nahem Abstand zueinander.
Die dadurch gebildeten Zwischenräume erlauben Durchblicke von aussen nach innen und umgekehrt in die atemberaubende Umgebung. Nach aussen strahlen die Häuser mit ihrer himmelblauen Farbe weit über die dörfliche Struktur hinaus, nach innen bilden sie einen gemeinsamen, zentralen, offenen Platz, der als Theater und Aufenthaltsort für die ganze Gemeinschaft dient.
Der Entwurf der Bildungsstätte erfolgte im Wissen um die beschränkte Auswahl von Baumaterialien, die vor Ort zur Verfügung standen. Gleichzeitig mussten diese kostengünstig eingesetzt werden und die Erdbebensicherheit gewährleisten.
Aus diesen Gründen fiel die Wahl auf eine Konstruktion aus Stahlbetonstützen mit Ausfa- chung aus vorfabrizierten Elementen, aufgesetzt auf einen umlaufenden, 45 cm hohen Betonsockel. Der Erfolg des Bauwerks liegt nicht in erster Linie in einer ausgefallenen Produkt- oder Materialwahl, vielmehr in der einfachen, soliden Bauweise mit gewissen Besonderheiten wie der intensiven Farbgebung und der bewusst geformten Dachlandschaft mit einseitiger Neigung und Dachvorsprüngen zum Schutz der Konstruktion
vor dem Monsunregen und als Schattenspender in heissen Monaten.
Es war von Anfang an klar, dass der Bau ohne unsere gestalterische Leitung umgesetzt werden würde.
Unsere Ausführungspläne dienten als Grundlage, aber hier und dort wurde dies und das aus verschiedenen Gründen anders ausgeführt. Einige Zeit nach Fertigstellung hatten wir die Möglichkeit, während Coronalockerungen vor Ort zu reisen und uns selbst ein Bild des Entstande- nen zu machen. Die Hoffnung bestätigte sich, die Grundkonzeption und die Designidee
waren stark genug, um die ungeplanten baulichen Abweichungen ins sich aufnehmen zu können.

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