Gesamtsanierung MFH Tscharnerstrasse 19-27, Bern

Bern, Switzerland
Photo © Manuel Friederich
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Architects
W2H Architekten AG
Location
Bern, Switzerland
Year
2014

Ein ehemals gemeinnütziger Wohnungsbau mit Kleinwohnungen wird gesamt­saniert und ein Teil der Kleinwohnungen zu Familienwohnungen zusammengefügt. Neue Balkone, Liftkerne und Dacheinschnitte werden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ermöglicht.

Das durch seine Länge von rund 75m städtebaulich markante Gebäude liegt in Sichtweite vom Eigerplatz im Mattenhofquartier in Bern. Erbaut wurde es Anfang der 1920er-Jahre durch die Gebrüder Louis Architekten aus Bern und ist heute durch die Denkmalpflege als erhaltenswert eingestuft. Die fünf Eingänge gliedern den symmetrischen Baukörper in je zwei viergeschossige Flügelhäuser und in ein überhöhtes Mittelhaus.

Jedes Treppenhaus ist durch einen neuen Lift ergänzt, ohne die Grundstruktur des Baus zu verletzen. In den Normalgeschossen (1. bis 3. Obergeschoss) sind je zwei Kleinwohnungen zu insgesamt fünfzehn Familienwohnungen zusammengeführt und mit einem Balkon erweitert, der jeweils der neuen Wohnküche angegliedert ist.

Ein statisches Rückverankern der Balkon­konstruktion in die Geschossdecken ermöglicht das stützenfreie erstellen der Balkone. Die schlanken Balkonplatten wirken durch diese Konstruktion und die Detailgestaltung der Geländer ursprünglich und beeinträchtigen das Fassadenbild der Nordostfassade nicht. Im Innern orientieren sich die Struktur und die Materialisierung am Bestand, Wanddurchbrüche sind auf ein nötiges Minimum reduziert.

Anders im Dachgeschoss: hier unterstützen offene Grundrisse, überhohe Räume und eine entsprechende Materialisierung die Grosszügigkeit der bestehenden Dachräume. Im überhohen Mittelhaus ist die Dachwohnung gar als Maisonette-Wohnung ausgebildet.

Die Dacheinschnitte gegen Südwesten sind so zwischen die Lukarnen platziert, dass die Aussenräume in der einheitlichen Dachfläche nicht sichtbar und daher mit den Auflagen der Denkmalpflege verträglich sind. Dasselbe gilt für die über den Lukarnen angeordneten Solar- und Photovoltaik-Anlagen, welche zusammen mit der energetischen Sanierung der Gebäudehülle den Energieverbrauch der über dreissig Wohnungen deutlich verbessern.

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