Neue Mainbrücke Ost/Rampenbauwerk Honsellbrücke

Frankfurt am Main, Deutschland
© Frank Heinen / Architekturbüro Ferdinand Heide
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Foto © Frank Heinen / Architekturbüro Ferdinand Heide
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Architekten
Ferdinand Heide Architekt BDA
Standort
Frankfurt am Main, Deutschland
Jahr
2012
Bauherrschaft
Straßenbauamt Frankfurt am Main
Realisierungswettbewerb
2006, 1. Preis
Entwurf
Ferdinand Heide Architekt BDA / BGS Ingenieurgesellschaft
Mitarbeit
Frank Heinen, Stefan Hirschfelder

Die neue Mainbrücke Ost und die Honsellbrücke ergänzen sich zu einem harmonischen Ganzen. Das ursprüngliche Konzept von 1907 - mit Bogenbrücken über Hafenbecken und Fluß – wird mit einer zeitgemäßen Konstruktion umgesetzt. Der Bogen als signifikante Konstruktion weitgespannter Tragwerke im Osthafen wird anderen Konstruktionsmöglichkeiten (Schrägseilbrücke, etc....) bewusst vorgezogen. Form, Struktur und Materialität der Brücke suchen einen Einklang mit dem Ort, der Honsellbrücke und dem berühmten Schalendach der Elsässer-Großmarkthalle. Die neue Brücke ist weniger ein Bauwerk, das sich in den Vordergrund spielt, als vielmehr ein Baustein eines selbstverständlichen Ensembles des industriell geprägten Ortes. Als Materialien kommen bei der Vorlandbrücke Basaltlava, bei den Brückenköpfen der neuen Brücke roter Mainsandstein zum Einsatz. Die durch die Demontage gewonnen Formsteine und Reliefplatten aus Basaltlava werden allesamt im neuen Rampenbauwerk wieder verbaut. Die neue Mainbrücke wird in schwarzem Stahl ausgeführt. Mit der Mainbrücke Ost werden zwei attraktive Uferzonen und Stadträume über den Main hinaus vernetzt. Dem Radfahrer, der das Mainufer täglich als Radweg durch die Stadt nutzt, aber auch dem Wochenendflaneur entlang des Flusses werden Wege angeboten, die nicht nur kurz und funktional sind, sondern die vor allem räumliche Qualität bieten. Der spektakuläre Ausblick auf die Skyline findet Ausdruck in dem Angebot von „Stadtterrassen“ auf den Brückenköpfen und schönen breiten Treppenaufgängen mit Verweilqualität. Eine besonders attraktive Verbindung beider Uferbereiche entsteht dadurch, dass bei der neuen Brücke Geh- und Radweg konsequent durch eine Fuge von der Straße getrennt sind.

Die Grünanlage der Gerbermühlwerft wird von Brückenpfeilern oder gar Pylonen freigehalten. Der neue Brückenpfeiler steht daher zurückgesetzt und in der Flucht der durchlaufenden raumbildenden Hecke, die die Kleingartenanlage zum öffentlichen Grünstreifen begrenzt. Bei Dunkelheit wird die neue Brücke ein prägnantes, einmaliges Bild abgeben. Ihre Besonderheit – eine Vielzahl von dünnen Hängeseilen – wird ihre Erscheinung bei Nacht bestimmen. Nicht helle Bögen, sondern die Schar der erleuchteten, gekreuzten Seile erzeugt ein filigranes Geflecht aus Lichtstreifen, dass sich wie eine dünne Schicht vor die Skyline bzw. den Osthafen legt. Die Mainbrücke Ost ist eine Bogenkonstruktion mit abgehängter Fahrbahnplatte. Gekreuzte, schlanke Hängeseile erlauben eine wesentliche Reduzierung der Höhe des Versteifungsträgers. Bögen und Versteifungsträger sind geschweißte Stahlkästen aus hochfestem Stahl. Die Bögen besitzen bei einer Stützweite von 173 m und einem Bogenstich von rund 25 m. Die Herstellung der Stahlkonstruktion der Brücke kann werksmäßig in mit Mainschiffen transportablen Schüssen erfolgen. Alternativ kann im Hafenbereich oder am Mainufer eine provisorische Montageplattform aufgebaut werden. Die Zugbänder zwischen Fahrbahn und Gehweg sind als aufgelöste Querschnitte ausgebildet, um das Brückendeck transparent wirken zu lassen. Im Bereich der südlichen Uferpromenade wird der Belag in Holz ausgeführt, um den parkähnlichen Charakter des Uferbereichs durch ein transparentes Brückendeck zu unterstreichen und um den Licht- und Regenschatten der Brücke zu reduzieren. Für den Vorlandbereich der Honsellbrücke wird folgende Nutzungs- und Konstruktionsidee formuliert:

Von der Vorlandbrücke werden zwei Bögen erhalten. Eine breite Treppe mit Sitzstufen setzt sich bis in den zweiten Bogen hinein fort. So kann der Bogen als Veranstaltungsraum, die Treppe als Außenbühne für ein Freilichtkino genutzt werden. Der Charakter des östlichen Mainufers als informeller Veranstaltungsort der Jugend wird damit unterstrichen. Ein kleiner Platz vor Treppe und Bögen reicht bis an die Kaimauer des Hafenbeckens.

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