Fotografia © HGEsch
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Cecilienallee 5

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Localització
Düsseldorf, Germany
Any
2017

Es ist eine Architektur-Ikone in repräsentativer Lage von Düsseldorf: das Gebäude des ehemaligen Amerikanischen Generalkonsulats, das nach den Plänen des amerikanischen Architekturbüros Skidmore, Owings & Merrill (SOM) 1953 auf der Cecilienallee mit Blick auf den Rhein errichtet wurde. Ein Blickfang für die Stadt. Umso mehr, seit die Sanierung abgeschlossen ist.

Typisch für die 50er Jahre zeigt sich die Architektur: ein streng tektonischer Aufbau in Stahlskelettbauweise, der durch viel Glas Transparenz und Leichtigkeit erzeugt. Die gleiche Formensprache entwickelte SOM übrigens auch für die amerikanischen Konsulate in Bremen, Frankfurt und Stuttgart.

Das SOM-Gebäude erlebte nach Auszug des amerikanischen Generalkonsulats eine neue Geschichte. 1990 unter Denkmalsschutz gestellt, zogen später renommierte Mieter ein. Das Büro von Architekt Christoph Ingenhoven gehörte dazu, später eine Rechtsanwaltskanzlei, zuletzt die Igedo Company, die das Gebäude für Modeevents nutzte. Modernisiert wurde das Haus mehrmals, jedoch nie saniert. 2014 kaufte die Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG das Denkmal. Die Gesellschaft beauftragte msm meyer schmitz-morkramer, die Architektur-Ikone in ein modernes Bürogebäude zu verwandeln und investierte über fünf Millionen Euro in eine grundlegende Sanierung und Umgestaltung.

Das Gebäude trägt eine besondere Handschrift, denn es wurde unter dem damaligen SOM-Partner Gordon Bunshaft gebaut, Pritzker Preisträger und einer der wichtigsten Architekten der Moderne, dessen Hochhaus „Lever House“ in die Architekturgeschichte einging. „SOM, bis heute eines der einflussreichsten und größten Büros weltweit, hat hier In Zusammenarbeit mit dem deutschen Architekten Otto Apel ein schönes, klares und leichtes Gebäude geschaffen, ein Beispiel für den modernen International Style“, sagt Caspar Schmitz-Morkramer. Der langgestreckte Baukörper misst vier Etagen, ist geprägt durch die Stahlskelettbauweise und Stahlfensterfassade mit Travertinbrüstungen. „Dieses Projekt hat eine besondere Bedeutung für uns, zumal Otto Apels Projektleiter der Vater einer langjährigen Mitarbeiterin von uns war,“ erläutert Caspar Schmitz-Morkramer. Doch trotz Ästhetik – den heutigen Standards für Energie und Sicherheit entsprach das Gebäude nicht mehr. Die Aufgabe lautete deshalb: die Auflagen des Denkmalschutzes mit den Bedürfnissen eines modernen Bürobetriebes in markanter, städtischer Lage zu vereinbaren.

„Der Bau hatte funktionale Probleme. Die Fensterfassade war nicht dicht, die Akustik innen schlecht, der Zustand ließ moderne Büroarbeitsplätze nicht mehr zu“, erinnert sich Schmitz-Morkramer. Auch der Denkmalschutz bedeutete eine Herausforderung. Die Gesamtfassade konnte im Original nicht erhalten, aber Teilelemente wiederverwendet werden. Die Fassade selbst wurde nach energetischen Standards originalgetreu nachgebaut, historische Verkleidungen wieder eingesetzt, so dass die Ästhetik der 50er Jahre erhalten blieb. „In den oberen Etagen ist die viel befahrene Cecilienallee jetzt nicht mehr hörbar. Der Schallschutz wurde optimal umgesetzt, zugleich ein hoher Wärmeschutz integriert und die für das SOM-Gebäude typische Gestaltung mit herausklappbaren Fenstern beibehalten“, erklärt Schmitz-Morkramer.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Gestaltung des Interiors gelegt. „Innen hatte das Haus zahlreiche Umbauten hinter sich“, so Caspar Schmitz-Morkramer. „Vom Ursprung war nicht mehr viel zu sehen.“ Die Architekten wollten mit pointiert gestalterischen Gesten bewusst auf den Stil der Nachkriegsmoderne verweisen.
Im Erdgeschoss der Treuhand AG findet heute Tagung und Kommunikation statt. Das Entrée, mit schwarzen Marmorwänden und Juraboden, ist wieder hergestellt. Neu der Frontdesk, der in Anthrazit gehalten ist. Der Konferenzraumbereich offeriert eine flexible Trennwand, die kleinere Einheiten ermöglicht. Die Einbauten in Grauabstufungen versprühen Eleganz, farbige Nischen setzen Akzente.
Im Veranstaltungsbereich mit Bibliothek finden sich ebenfalls maßgefertigte Einbauten. Akzente in Gelb und Orange verweisen auf den Farbcode der 50er Jahre. Bücherregale in Nussbaum verleihen der Bibliothek Wärme und Behaglichkeit. Die oberen Etagen beherbergen Büroräume, die ebenfalls mit stilvollen Einbauten aus Nussbaum ausgestattet sind.

Eleganz und Stil spiegelt auch der große Kubus in Gräutönen mit Nussbaumelementen, der einen gemeinsamen Kommunikationsraum prägt. In diesem Bereich treffen sich die Mitarbeiter, während die benötigten Officefunktionen wie Kopierer, Fax und Bürolager unsichtbar im Kubus verschwinden. „Das Haus wird sehr gut angenommen, das Projekt ist ein großer Teamerfolg. Das liegt an guter Kommunikation, an intensiven Dialogen und den befruchtenden Diskussionen mit Denkmalschutz und Bauherr“, unterstreicht Caspar Schmitz-Morkramer.

Das Projekt stammt aus der gemeinschaftlichen Arbeit von meyerschmitzmorkramer.

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